Monheim am Rhein soll Mitglied der „Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Städte, Gemeinden und Kreise in Nordrhein-Westfalen e.V. (AGFS) werden.

Für den nächsten Planungsausschuss (Ausschuss für Stadtplanung, Umwelt, Bau und Verkehrswesen am 28. November 2012) beantragen die Monheimer Grünen, die Stadt Monheim möge einen Handlungsplan Fahrradverkehr aufzustellen mit dem Ziel, bis zum Ende der laufenden Wahlperiode Mitglied der "Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Städte, Gemeinden und Kreise in Nordrhein-Westfalen e.V. (AGFS)" werden können.

Dieses Ziel ist nur dadurch zu erreichen, dass Monheim ein fahrradfreundliches Gesamtkonzept vorlegt und kommunalpolitisch deutliche Prioritäten für den Radverkehr setzt. Erst wenn wenn Monheim ernsthaft darauf hinwirkt, den Aufnahmekriterien der AGFS e.V. zu genügen, am besten in Zusammenarbeit mit dem ADFC e.V. und den benachbarten Kommunen, dürften sich die Bedingungen für Radfahrerinnen und Radfahrer in unserer Stadt deutlich verbessern. Der Antrag wurde gegen die Stimmen der CDU angenommen. Ein wichtiger Meilenstein für ein fahrradfreundliches Klima in Monheim am Rhein!

„Aufgrund seiner geografischen Bedingungen bietet sich Monheim am Rhein eigentlich als die ideale Stadt für das Radfahren als eine bevorzugte Form der Nahmobilität an. Rat und Verwaltung wissen das spätestens seit der Neuauflage des Verkehrsentwicklungsplans vor rund zehn Jahren, als der Gutachter u.a. von der "Stadt der kurzen Wege" sprach", begründet Ratsmitglied Dr. Norbert Stapper den Antrag. Mit Blick auf die Fahrradfreundlichkeit hat sich nach Ansicht der GRÜNEN seitdem aber wenig verbessert: Es gibt z. B. immer noch "Zweirichtungs-Bordsteinradwege" mit teils erheblichen Gefahrstellen an Kreuzungen, und häufig begünstigt die Wegeführung sogar regelwidriges Verhalten und Konflikte mit anderen Nutzern (Fahren auf dem Bürgersteig oder auf der falschen Fahrbahnseite, StVO-widrige Benutzung von Zebrastreifen zum Überfahren querverlaufender Straßen), immer noch stehen an bestimmten Tagen die Müllcontainer und Tonnen auf den Radwegen, und sichere Abstellanlagen findet man im öffentlichen Raum so gut wie gar nicht. Diese Mängelliste ließe sich fortführen. Inzwischen benutzen immer mehr Bürgerinnen und Bürger das Fahrrad, viele steigen, seit es elektrisch unterstützte Fahrräder ("Pedelec") gibt, vom Auto auf das Rad um und nutzen es für die Alltagsmobilität, auch zur Bewältigung längerer Strecken. Diese Entwicklung ist sehr zu begrüßen, sie verlangt aber eine Anpassung der Wegeführung und Wegequalität, die ebenso lange überfällig ist, wie die Bereitstellung sicherer Radabstellanlagen in der Stadt. Auch der lokale Einzelhandel, der bisher immer nach dem "Autostellplatz vor der Tür" ruft, würde von der Förderung des Radfahrens profitieren, ist sich Stapper sicher: "Wenn ich mein Fahrrad an einem stabilen Bügel sicher anschließen kann, lasse ich mir beim Einkaufen mehr Zweit und kann auch mehrere Geschäfte nacheinander aufsuchen".



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